Giardien bei Katzen
Giardiose bei Katzen – Symptome, Behandlung und Hygiene
Giardiose ist eine häufige parasitäre Infektion bei Katzen, verursacht durch winzige Einzeller namens Giardia. Diese Parasiten befallen den Darm und können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Hier erfahren Sie mehr über die Symptome, die Behandlung und die notwendigen Hygienemaßnahmen bei einer Giardiose-Infektion bei Katzen.
Sollte Ihr Tier eines der unten beschriebenen Symptome zeigen, dann lassen Sie Ihre Katze von einem Tierarzt untersuchen. Auch Sie selbst können sich anstecken.
Was sind Giardien
Giardien (lat. Giardia) sind birnenförmige Einzeller mit zwei Zellkernen und als mikroskopisch kleine Darmparasiten bekannt, die bei Katzen den Dünndarm befallen. Sie haften sich mittels ihrer Haftscheibe an der Darmwand der Katze (Wirt) fest, ernähren sich von Stärke (Kohlehydrate) und vermehren sich dort millionenfach.
Es gibt insgesamt 41 Arten der Gattung Giardia, die bei einer Vielzahl von Säugetieren, Amphibien, Reptilien und Vögeln vorkommen. (Wikipedia)
Giardien bei Katzen ist somit ein Thema für jeden Katzenhalter.
Giardia intestinalis ist ein weltweit vorkommender, einzelliger Parasit des Dünndarms, der sowohl den Menschen als auch Säugetiere (Katzen und Hunde) befällt. Es verursacht endemische und epidemische Darmerkrankungen und Diarrhöen.
Fortpflanzungsstadien des Erregers, die sogenannten Zysten, werden mit dem Kot ausscheiden und so in der Umgebung verbreitet. Sie sind resistent gegen Temperatureinflüsse von -10 bis +50° Grad Celsius, diverse Desinfektions- & Reinigungsmittel und können unter Umständen mehrere Monate an frischer Luft überleben. Dies macht eine Reinfektion bei Katzen so herausfordernd.
Wo hat sich ihre Katze mit Giardien infiziert
Infizierte Säugetiere scheiden Giardien in Form von Zysten über den Kot aus. Grundsätzlich infiziert sich eine Katze auf oralem Weg. Gemeinsame Katzenklos, Liegeplätze, Kratzbäume und gegenseitiges Putzen sind der übliche Weg einer Infektion.
Eine gefangene Fliege, die zuvor auf infiziertem Kot des Nachbarhundes saß, Kot eines infizierten Vogels, den Sie mit Ihren Schuhen in die Wohnung tragen, kontaminierte Futtermittel, oder gar der Behandlungstisch ihres Tierarztes können für eine Infektion verantwortlich sein. Sammelt ihre Katze an einem der eben genannten Orte über das Fell eine Zyste auf, kann diese später durch ihr Putzverhalten über das Maul der Katze in den Verdauungstrakt gelangen, wo sie sich einnistet.
Beschäftigen Sie sich nicht mit dem „wie und wo“. Die Faktoren einer Infektion sind vielfältig. Sie haben keine Möglichkeit, Ihre Katze 100 % gegen den Befall mit Giardien zu schützen.
Wie gefährlich sind Giardien
Grundsätzlich sind Giardien für gesunde Katzen meist harmlos. Viele Katzen sind haben Resistenzen entwickelt und zeigen keine Symptome. Bei Maine Coon Kitten, trächtigen, kranken oder altersschwachen Maine Coon Katzen mit Symptomen einer Erkrankung ist generell der Tierarzt aufzusuchen.
Bei Durchfall wird sehr viel Flüssigkeit verloren. Vor allem den eben genannten Risikogruppen drohen besonders schnell zu dehydrieren und benötigen gegebenenfalls Flüssigkeit in Form einer Infusion.
Giardien frühzeitig erkennen – Symptome
Katzen mit Giardien zeigen oft unspezifische Symptome, die leicht mit anderen Magen-Darm-Erkrankungen verwechselt werden können.
Erste Anzeichen bei Katzen können häufige und unangenehm riechende Blähungen sein. Ein weiterer Anhaltspunkt ist oft eine extreme Aufnahme von Nassfutter und ein Kotbild, dass keine vollständige Verdauung der Nahrung zeigt.
Bricht die Giardiose aus, erkennen Sie diese meist an breiigem bis wässrigem Durchfall, der extrem „faulig“ stinkt und in der Farbe auffällig hellbraun/gelblich ist. Ebenfalls auffällig ist, dass sich Katzen in diesem Stadium der Erkrankung auch sehr häufig übergeben.
Ein Anzeichen im Anfangsstadium kann auch sein, dass Sie normalen festen Kot vorfinden, der mit Schleim und Blut überzogen ist. Auch Durchfall besteht fast immer aus einer schleimigen Konsistenz und ist meistens mit Blut überzogen.
Schleim und Blut stammen von der Darmwand Ihrer Katze, da sich der Darm gegen die anhaftenden Giardien zur Wehr setzt.
Finden Sie diese Faktoren im Katzenklo, sollten Sie zwingend Ihren Tierarzt aufsuchen, denn Schleim und Blut im Stuhlgang können auch andere Ursachen haben!
Zögern Sie bei wässrigem Durchfall nicht zum Tierarzt zu gehen. Ohne Medikamente kann die Schädigung der Darmwände durch den Befall mit Giardien chronisch werden.
Die häufigsten Anzeichen für einen Befall mit Giardien sind:
Durchfall: Weicher, wässriger oder schleimiger Kot ist typisch. Manchmal riecht der Kot auch unangenehm.
Erbrechen: Gelegentliches oder häufiges Erbrechen kann auftreten.
Gewichtsverlust: Trotz normalem oder erhöhtem Appetit verlieren betroffene Katzen an Gewicht.
Abgeschlagenheit: Die Katze wirkt müde und zeigt weniger Interesse an Aktivitäten.
Blähungen und Bauchschmerzen: Diese Symptome können sich durch Unruhe oder vermehrtes Miauen äußern.
Giardien Schnelltest
Auf dem Markt sind Giardien Schnelltests verfügbar. Wir setzen den Giardien Schnelltest Home Pet Lab 2* für eine Kontrolle ein. Wie der Name „Schnelltest“ bereits impliziert. Er hat keine valide Aussagekraft. Ist der Test positiv, dann sollte über einen Zeitraum von drei Tagen Kot gesammelt werden und diese Kotprobe von ihrem Tierarzt in ein Labor zur Prüfung eingesandt werden. Wir empfehlen für diesen Test das Labor IDEXX. Bei schweren Symptomen wie wässriger Durchfall reicht auch eine Probe, da die Giardien in diesem Stadium in einer hohen Dichte vorkommen und gut nachweisbar sind.
Erkranken alle Katzen in einer grösseren Gruppe?
Nein, erfahrungsgemäß gibt es viele Katzen, die Giardien in sich tragen, jedoch keine Giardiose entwickeln. Besonders anfällig sind Kitten und junge Katzen bis zu einem Alter von 12 Monaten. Adulte Katzen oder jene, die bereits eine Giardiose hinter sich haben, zeigen eher selten Symptome. Der Grund hierfür ist eine absolut intakte Darmflora oder eine generelle Resistenz. Da auch diese symptomlosen Katzen andere Tiere infizieren können, sind diese bei mehreren Tieren im Haushalt mitzuprüfen.
Giardien erfolgreich behandeln
Die Behandlung der Giardiose erfolgt durch eine Kombination aus Medikamenten und diätetischen Maßnahmen. Die nachfolgenden Möglichkeiten der Behandlung der Giardiose sind uns bekannt. Wir stellen Ihnen unsere persönlichen Erfahrungen bereit.
Konsultieren Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt und führen Sie keine Behandlung „auf Verdacht“ durch.
Bei trächtige Katzen oder Katzen mit chronischen Erkrankungen raten wir von allen jetzt folgenden Behandlungsformen ab und empfehlen zwingend den Gang zu einem Tierarzt.
Giardien bei der Katze – Richtige Ernährung
Bei einem Giardien-Befall ist es entscheidend, Ihrer Katze leicht verdauliche Nahrung anzubieten. Giardien verursachen eine Entzündung der Darmwand, was zu Durchfall und anderen Verdauungsproblemen führt. Hochwertiges Nassfutter ist hier besonders vorteilhaft, da es einen hohen Wassergehalt aufweist. Dies hilft, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen und einer Dehydrierung vorzubeugen, die durch den Durchfall verursacht werden kann. Trockenfutter hingegen enthält nur etwa 10% Wasser und kann den ohnehin gestressten Darm zusätzlich belasten. Füttern Sie bei einem Giardien-Befall kein Trockenfutter!
Leicht verdauliche Proteine sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Ernährung bei einem Giardien-Befall. Lebensmittel wie gekochtes Huhn oder Pute sind hierfür ideal. Sie sind nicht nur leicht verdaulich, sondern auch fettarm, was den Darm weniger belastet. Eine fettarme Diät ist besonders wichtig, da fettige Nahrung die Verdauung erschweren und die Symptome verschlimmern kann.
Ballaststoffe spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie können helfen, den Stuhl zu festigen und die Darmgesundheit zu unterstützen. Ein Beispiel für eine ballaststoffreiche Ergänzung ist gekochter und pürierter Kürbis. Er ist leicht verdaulich und kann die Darmtätigkeit regulieren. Darüber hinaus können spezielle Diätnahrungen, die von Tierärzten empfohlen werden, hilfreich sein, da sie auf die besonderen Bedürfnisse von Katzen mit Verdauungsproblemen abgestimmt sind.
Probiotika sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Ernährung bei einem Giardien-Befall. Diese nützlichen Bakterien helfen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und fördern die Gesundheit des Verdauungstrakts. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel, die speziell für Katzen entwickelt wurden, können dazu beitragen, das Immunsystem Ihrer Katze zu stärken und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Es ist auch wichtig, die Futtermenge und die Fütterungszeiten anzupassen. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag sind besser als wenige große, da sie den Verdauungstrakt weniger belasten. Teilen Sie die Tagesration Ihrer Katze in drei bis vier kleinere Portionen auf, um die Verdauung zu erleichtern.
Darmsanierung bei Katzen
Wichtig bei allen Arten der Behandlung ist eine begleitende Darmsanierung, da alle Medikamente die Darmflora schädigen und vor allem die Antibiotika Carnidazol und Metronidazol keinen Unterschied zwischen guten und schlechten Darmbakterien machen.
Die Behandlung von Giardien bei Katzen unterstützen wir mit diesen Präparaten für die Sanierung der Darmflora.
Darmsanierung mit Canikur Pro Paste*
Wir empfehlen während der Behandlung die Gabe von Canikur Pro Paste. Canikur Paste unterstützt einen schnellen Aufbau der Darmflora.
Darmsanierung mit Grau Sanofor Heilmoor*
Wir empfehlen 2-3 Wochen zu jeder Mahlzeit je 1 Esslöffel Sanofor auf 400g Nassfutter unterzumischen.
Darmsanierung mit Selectavet Bactisel HK*
Wir empfehlen pro Tag 6g Bactisel über das Futter zu streuen. Bactisel liefert wichtige Milchsäurebakterien, die den Aufbau der Darmflora sehr positiv begünstigen.
Hygiene bei Giardiose
Neben der richtigen Ernährung sind strikte Hygienemaßnahmen entscheidend, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig alle Futternäpfe, Wasserschalen und Schlafplätze Ihrer Katze. Waschen Sie Ihre Hände gründlich nach dem Umgang mit der Katze, insbesondere nach der Reinigung der Katzentoilette.
Der wichtigste Faktor ist die Hygiene. Sie müssen konsequent putzen und das mit speziellen Mitteln und „kochend“ heißem Wasser. Giardien sind im Temperaturbereich von -10 bis +50° über mehrere Wochen überlebensfähig.
Wir empfehlen nach dem jeweils ersten Behandlungstag:
- Spülen Sie Ihre Katzenklos mit „kochendem“ Wasser gründlich aus.
- Alle Bezüge, Decken oder Auflagen sollten bei min. 60° gewaschen werden.
- Spielzeuge etc. können in der Spülmaschine bei 75° gereinigt oder einige Tage tiefgefroren werden.
- Es empfiehlt sich Böden, Auflagen, Fensterbänke etc. mit HALAMID* Desinfektion oder ViPiBaX* Wischkonzentrat täglich zu wischen.
Wir reinigen unsere Räumlichkeiten, Gebäude und Toiletten regelmäßig mit Rhodasept*.
Halten Sie sich bei allen genannten Mitteln zwingend an die Herstellervorgaben und wischen vor allem Futterstellen gründlich mit klarem Wasser nach. Viel hilft nicht immer viel! Je gründlicher Sie nun das Umfeld sauber halten, desto größer ist die Chance, dass Sie erfolgreich im Kampf gegen Giardien sind und vor allem bleiben!
Mit Kokosöl einem Giardienbefall der Katze vorbeugen
Kokosöl ist in den letzten Jahren zu einem beliebten Hausmittel für die Gesundheit von Menschen und Tieren geworden. Es wird für seine zahlreichen gesundheitlichen Vorteile gepriesen, darunter seine antimikrobiellen Eigenschaften, die auch bei der Vorbeugung von Giardien bei Katzen helfen können.
Kokosöl hat antimikrobielle Eigenschaften. Es enthält eine hohe Konzentration an Laurinsäure, einer Fettsäure mit starken antimikrobiellen Eigenschaften. Diese können helfen, Parasiten wie Giardien zu bekämpfen und deren Vermehrung zu verhindern.
Eine weitere Fettsäure im Kokosöl ist Kaprylsäure. Sie wirkt antimikrobiell und kann dazu beitragen, die Darmgesundheit zu fördern und schädliche Mikroorganismen abzuwehren.
Kokosöl kann die Verdauung verbessern und die Aufnahme von Nährstoffen unterstützen. Ein gesunder Darm ist besser in der Lage, Parasiten abzuwehren.
Die antimikrobiellen Eigenschaften von Kokosöl können helfen, das Gleichgewicht der Darmflora zu unterstützen, indem sie schädliche Bakterien und Parasiten reduzieren. Kokosöl ist reich an mittelkettigen Fettsäuren, die leicht verdaulich sind und schnell in Energie umgewandelt werden können. Dies kann die allgemeine Gesundheit und das Immunsystem Ihrer Katze stärken, was wiederum die Abwehrkräfte gegen Parasiten verbessert.
Anwendung und Dosierung
Bei der Verwendung von Kokosöl zur Vorbeugung eines Giardienbefalls sollten Sie auf die richtige Dosierung und Anwendung achten:
Dosierung: Beginnen Sie mit einer kleinen Menge Kokosöl und steigern Sie diese langsam. Eine kleine Menge, etwa ein halber Teelöffel pro Tag, ist für die meisten Katzen ausreichend. Beobachten Sie Ihre Katze und passen Sie die Menge gegebenenfalls an.
Mischung mit Futter: Mischen Sie das Kokosöl unter das Futter Ihrer Katze. Die meisten Katzen akzeptieren den Geschmack von Kokosöl gut, und es lässt sich leicht unter Nassfutter mischen.
Qualität: Verwenden Sie nur hochwertiges, natives Kokosöl. Dieses ist kaltgepresst und enthält keine Zusatzstoffe, die Ihrer Katze schaden könnten.
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Langsame Einführung: Führen Sie Kokosöl langsam in die Ernährung Ihrer Katze ein, um Verdauungsstörungen zu vermeiden. Beginnen Sie mit einer sehr kleinen Menge und erhöhen Sie diese schrittweise.
Allergische Reaktionen: Beobachten Sie Ihre Katze genau auf Anzeichen von Allergien oder Unverträglichkeiten. Wenn Ihre Katze ungewöhnliche Symptome zeigt, setzen Sie das Kokosöl ab und konsultieren Sie Ihren Tierarzt.
Ergänzung, kein Ersatz: Kokosöl sollte als Ergänzung zur normalen Ernährung Ihrer Katze betrachtet werden und nicht als Ersatz für eine ausgewogene Diät oder medizinische Behandlungen.
Tierärztlicher Rat: Konsultieren Sie immer Ihren Tierarzt, bevor Sie neue Nahrungsergänzungsmittel in die Ernährung Ihrer Katze einführen, insbesondere wenn Ihre Katze bereits gesundheitliche Probleme hat oder Medikamente einnimmt.
Kokosöl kann eine nützliche Ergänzung zur Ernährung Ihrer Katze sein und helfen, einem Giardienbefall vorzubeugen. Die antimikrobiellen Eigenschaften und die Unterstützung der Darmgesundheit machen es zu einem wertvollen Mittel zur Stärkung des Immunsystems Ihrer Katze. Achten Sie jedoch darauf, Kokosöl langsam und in kleinen Mengen einzuführen und konsultieren Sie bei Bedenken immer Ihren Tierarzt. Mit der richtigen Anwendung kann Kokosöl dazu beitragen, die Gesundheit Ihrer Katze zu fördern und sie vor Parasiten zu schützen.
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