Erste Hilfe für Katzen
Notfälle bei Katzen: So verhalten Sie sich richtig
Dieser Beitrag im » Katzenblog von Maine Coon Castle soll Sie unterstützen, einen Notfall bei Ihrer Katze zu erkennen und Ihnen vermitteln, wie Sie den Gesundheitszustand Ihrer Katze beurteilen.
Sie erfahren, wie Sie Erste Hilfe für Katzen bei verschiedenen Verletzungen und Notfällen leisten können.
Einen Notfall erkennen und Erste Hilfe für Katzen leisten
Es ist wichtig, dass Sie in der Lage sind, einen Notfall bei Ihrer Katze zu erkennen und schnell Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen. Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Katze auf Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerzen. Symptome wie plötzliche Atemnot, Schwäche, Bewusstlosigkeit, anhaltendes Erbrechen oder Durchfall können auf einen Notfall hinweisen. Suchen Sie nach offensichtlichen Verletzungen oder Anomalien wie offenen Wunden, Knochenbrüchen oder Vergiftungserscheinungen.
Wenn Sie einen Notfall vermuten, rufen Sie umgehend den Tierarzt an und informieren Sie ihn über den Zustand Ihrer Katze.
In einer Notsituation der Katze gilt generell:
- Ruhe bewahren
- Vitalfunktionen prüfen
- Katze stabilisieren
- Tierarzt informieren
Wie Sie den Gesundheitszustand Ihrer Katze überprüfen
Um den Gesundheitszustand Ihrer Katze zu überprüfen, gibt es einige wichtige Schritte, die Sie befolgen können. Achten Sie auf Anzeichen von Atemnot, Herzproblemen oder Bewusstlosigkeit. Kontrollieren Sie den Puls Ihrer Katze, indem Sie zwei Finger sanft auf die Innenseite des Oberschenkels legen. Überprüfen Sie die Atmung, indem Sie beobachten, ob sich der Brustkorb regelmäßig hebt und senkt. Die normale Atemfrequenz bei einer Katze beträgt etwa 20-30 Atemzüge pro Minute. Überprüfen Sie die Temperatur Ihrer Katze mit einem Thermometer. Die normale Körpertemperatur liegt bei Katzen zwischen 38 und 39 Grad Celsius. Untersuchen Sie die Augen, Ohren, Nase und den Mund der Katze auf Auffälligkeiten wie Rötungen, Ausfluss oder Verletzungen. Kontrollieren Sie den Zustand des Fells, der Haut und der Pfoten auf Schnittwunden, Verbrennungen oder Anzeichen von Infektionen.
Mit TAPS den Gesundheitszustand der Katze prüfen
Um den Gesundheitszustand Ihrer Katze zu beurteilen, sprechen Sie sie an. Reagiert Ihre Katze? Reagiert Ihre Katze wie gewöhnlich? Folgen Sie TAPS. Die Abkürzung steht für:
T = Temperatur
A = Atmung
P = Puls
S = Schleimhäute
Die Reihenfolge hat keine Relevanz. Es ist wichtig, dass Sie alle vier Punkte prüfen.
ACHTUNG! Achten Sie auf Eigenschutz. Ist die Katze verletzt und hat Schmerzen, dann reagiert sie ungewohnt und kann unter Umständen kratzen oder beißen. Katzenbisse sind schmerzhaft und gefährlich.
Ein Katzenbiss MUSS schnell medizinisch versorgt werden.
Temperatur der Katze (T)
Die normale Körpertemperatur liegt bei Katzen zwischen 38 und 39 Grad Celsius. Die Schwankungsbreite zwischen 37 Grad Celsius bis 39 Grad Celsius ist als normal zu betrachten. Ab 39,5 Grad Celsius hat die Katze erhöhte Temperatur. Dies deutet das auf einen ungesunden Zustand hin. Ab 36 Grad Celsius hat die Katze Untertemperatur. Die Untertemperatur ist kritischer als hohes Fieber.
Messen Sie die Temperatur Ihrer Katze mit einem handelsüblichen Thermometer. Verwenden Sie etwas Vaseline oder im Notfall kaltes Wasser, und führen das Thermometer behutsam ca. 2 cm tief in den After ein. Warten Sie auf das akustische Signal des Thermometers.
Atmung der Katze (A)
Jeder Katzenbesitzer hat seiner Katze bereits zugeschaut, wenn sie entspannt schläft. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich sanft mit jedem Atemzug. Genau das müssen Sie bei der Überprüfung der Atmung beobachten.
Zählen Sie 30 Sekunden lang, wie viele Atemzüge die Katze gemacht hat (jeweils 1x heben und senken). Anschließend verdoppeln Sie den Wert, um die Atemzüge pro Minute zu ermitteln.
Die normale Atemfrequenz bei einer Katze beträgt etwa 20-30 Atemzüge pro Minute. Ist die Atmung schneller bzw. langsamer oder atmet die Katze nicht wie üblich durch die Nase, sondern durch den Mund, dann ist auf jeden Fall etwas nicht in Ordnung.
ACHTUNG! Sollten Sie keinerlei Atmung wahrnehmen können, weder durch Nase noch durch den Mund, müssen Sie ihre Katze sofort beatmen, um ihr Leben zu retten.
Eine Handlungsanleitung finden Sie weiter unten unter Wiederbelebungsmaßnahmen.
Puls der Katze (P)
Kontrollieren Sie den Puls Ihrer Katze, indem Sie zwei Finger sanft auf die Innenseite des Oberschenkels legen. Suchen Sie eine pulsierende Ader ungefähr in der Mitte und relativ weit oben (unter den hinteren „Achseln“), werden Sie eine finden.
Bei einer gesunden Katze liegt die Herzfrequenz bei ca. 120 – 180 Schlägen pro Minute. Liegt der von Ihnen ermittelte Wert niedriger oder höher als der Normalwert, ist schnelles und gezieltes Handeln gefragt.
Achtung! Wenn Sie noch nie den Puls der Katze ertastet haben, ist es u.U. nicht einfach ihn zu finden. Es ist hilfreich, dies vorab zu üben.
Sollten Sie keinen Puls und auch keinen Herzschlag spüren, ist eine sofortige Herzmassage zwingend erforderlich, um das Leben der Katze eventuell noch zu retten.
Eine Handlungsanleitung finden Sie weiter unten unter Wiederbelebungsmaßnahmen.
Schleimhäute der Katze (S)
Um den Kreislauf der Katze zu beurteilen, ist vor allem die Farbe der Schleimhäute im Maul ein guter Anhaltspunkt. Dazu ziehen Sie die Oberlippe der Katze, die sogenannte Lefze, auf einer Seite behutsam nach oben. Anschließend drücken Sie mit Ihrem Zeigefinger vorsichtig auf das Zahnfleisch. Nachdem Sie die Druckstelle losgelassen haben, sollte diese im ersten Moment weiß sein. Bei einer gesunden Katze wird sie nach spätestens 2 Sekunden jedoch wieder rosa. Ist dies nicht der Fall, scheint der Kreislauf der Katze nicht mehr richtig zu funktionieren.
Sie können einen schlechten Kreislaufzustand auch an blass bis blau verfärbtem Zahnfleisch oder der Bindehaut erkennen.
Beatmung und Herzmassage als Wiederbelebungsmaßnahmen bei Katzen
Im Falle eines Herzstillstands oder Atemstillstands ist es wichtig, schnell zu handeln und Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen. Beginnen Sie mit der Mund-zu-Nase-Beatmung, um die Atmung der Katze wiederherzustellen.
Überprüfen Sie zunächst, ob die Atemwege frei sind und entfernen Sie gegebenenfalls sichtbare Hindernisse. Halten Sie den Mund der Katze geschlossen und atmen Sie sanft durch ihre Nase ein, während Sie ihren Brustkorb leicht zusammendrücken.
Wiederholen Sie diesen Vorgang alle 3-5 Sekunden, bis die Katze wieder normal atmet oder der Tierarzt eintrifft.
Falls erforderlich, führen Sie eine Herzmassage durch, um den Herzschlag zu stimulieren. Legen Sie die Katze auf eine harte Oberfläche, platzieren Sie Ihre Hände auf ihrem Brustkorb und drücken Sie rhythmisch mit einer Frequenz von 100 bis 120 Kompressionen pro Minute.
Achten Sie darauf, die Techniken korrekt anzuwenden, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
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Was Sie bei Unfällen und Verletzungen der Katze tun können
Bei Unfällen und Verletzungen ist es wichtig, schnell zu handeln, um weitere Schäden zu verhindern und die Katze zu stabilisieren.
Stoppen Sie starke Blutungen, indem Sie festen Druck auf die Wunde ausüben.
Decken Sie offene Wunden mit einem sterilen Verband oder einem sauberen Tuch ab, um Infektionen zu vermeiden.
Bei Knochenbrüchen oder Verletzungen der Gliedmaßen können Sie improvisierte Schienen verwenden, um die Verletzung zu stabilisieren, bevor Sie die Katze zum Tierarzt bringen.
Halten Sie die Katze ruhig und vermeiden Sie unnötige Bewegungen, um weitere Schäden zu verhindern.
Bei Vergiftungen oder Verdacht auf Vergiftungen sollten Sie sofort den Tierarzt kontaktieren oder die örtliche Giftnotrufzentrale anrufen, um Anweisungen zu erhalten.
Kleinere Notfälle brauchen ebenfalls Erste Hilfe für die Katze
Neben schwerwiegenden Notfällen gibt es auch kleinere Vorfälle, die Erste-Hilfe-Maßnahmen erfordern.
Entfernen Sie vorsichtig Fremdkörper aus den Augen, Ohren oder Pfoten Ihrer Katze, indem Sie sie mit einer Pinzette oder einem sauberen Tuch herausziehen.
Behandeln Sie kleinere Verbrennungen oder Schnittwunden mit antiseptischen Lösungen oder Salben, um Infektionen zu verhindern.
Beruhigen Sie die Katze bei plötzlichen Angstanfällen oder Krampfanfällen, indem Sie eine ruhige und sichere Umgebung schaffen.
Rufen Sie den Tierarzt an, um den Vorfall zu melden und weitere Anweisungen zu erhalten, auch wenn es sich um einen vermeintlich kleinen Notfall handelt.
Hohe Tierarztkosten für Notfälle der Katze
Es ist wichtig zu beachten, dass Tierarztkosten für Notfälle in der Regel höher sind als für routinemäßige Besuche. Bereiten Sie sich daher finanziell darauf vor, dass unerwartete Kosten entstehen können.
Informieren Sie sich über Tierkrankenversicherungen, die möglicherweise finanzielle Unterstützung bei Notfällen bieten. Es kann auch hilfreich sein, einen speziellen Notfallfonds einzurichten, um im Ernstfall ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben.
ACHTUNG! Denken Sie immer daran, dass die Erste Hilfe für Katzen den Tierarztbesuch nicht ersetzen kann und eine professionelle tierärztliche Versorgung immer erforderlich ist.
Treffen Sie Vorbereitungen für die Erste Hilfe bei Katzen
Um im Notfall schnell handeln zu können, ist es wichtig, Vorbereitungen für die Erste Hilfe bei Katzen zu treffen. Halten Sie eine » Erste-Hilfe-Ausrüstung für Katzen bereit, die Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, eine Pinzette, eine Spritze zur Verabreichung von Flüssigkeiten und ggf. Medikamente umfasst.
Hinweis: Alle Links zu Zooplus, Fressnapf und Amazon sind Affiliate Links. Alle anderen sind mit * markiert, wenn dies ebenfalls Affiliate Links sind. Wenn Sie sich dazu entschließen bei einem dieser Onlineshops etwas zu kaufen, dann bekommen wir dadurch eine kleine Provision und für Sie entstehen natürlich keinerlei Kosten oder andere Umstände. Es ist also im Prinzip eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Führen Sie regelmäßig eine Bestandsaufnahme durch und erneuern Sie abgelaufene Produkte. Informieren Sie sich über Erste-Hilfe-Techniken speziell für Katzen, indem Sie Bücher, Online-Ressourcen oder Kurse nutzen. Dies ermöglicht es Ihnen, in Notsituationen angemessen und effektiv zu handeln, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Erste-Hilfe-Maßnahmen für die Katze ersetzen nicht den Tierarztbesuch!
Auch wenn Sie Erste-Hilfe leisten, ist es entscheidend, dass Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen, um eine angemessene Versorgung und Behandlung für Ihre Katze zu gewährleisten.
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