Informationen zu Maine Coon Erbkrankheiten

Gesundheit der Maine Coon Katze

Gesundheitsvorsorge und Zuchtuntersuchungen bei den Maine Coon Zuchtkatzen der Maine Coon Zucht Maine Coon Castle®

Der Maine Coon Zucht Maine Coon Castle® wurde eine Genehmigung des zuständigen Veterinäramtes in Pirna gemäß §11 des Tierschutzgesetzes (Zucht, Halten von Tieren, Handel mit Tieren) erteilt.

Als Züchter von Maine-Coon-Katzen sind wir uns der Verantwortung unseren Tieren gegenüber bewusst. Die Gesundheit der Maine Coon hat für uns oberste Priorität.

Unsere Tiere werden regelmäßig von der » Tierarztpraxis am Hausberg in Pirna betreut.

Bei unseren Maine-Coon-Katzen, die für die Zucht eingesetzt werden, wird regelmäßig ein großes Blutbild erhoben, um Nierenwerte, Leberwerte und sonstige Veränderungen zu beobachten. Die Maine Coon Zuchtkatzen der Rassekatzenzucht Maine Coon Castle® werden auf Katzenschnupfen (Profil Oberer Atmungstrakt der Katze), FeLV, FIV und FIP getestet. Es werden Untersuchungen auf Pilzbefall und andere Hauterkrankungen (dermatologische Mykologie) sowie Kotuntersuchungen (Giardien) durchgeführt.

Die Gesundheit der Maine Coon Katzen hat bei Maine Coon Castle oberste Priorität. Unsere Maine Coon Zuchtkatzen absolvieren VOR dem ersten Zuchteinsatz eine zweistufige Untersuchung auf Zuchttauglichkeit.

Gesundheit der Maine Coon – Zuchteingangsuntersuchung

Wann? Bei eigenen Nachzuchten vor der ersten Impfung. Bei erworbenen Zuchtkatzen bei Einzug.

Was? Gentest (Blut): HCM, PK (Pyruvatkinase Defizienz) und SMA. Großes Kotprofil / Giardien. FIV und dermatologische Mykologie. FeLV Test nach der Karenzzeit der zweiten Impfung, dann erfolgt die Leukose Impfung.

Ein Gentest auf HCM (Hypertrophische Kardiomyopathie), SMA (Spinale Muskelatrophie) und PKdef (Pyruvat-Kinase-Defizienz) wird bei all unseren Zuchttieren im Rahmen unserer Zuchteingangsuntersuchung standardmäßig durchgeführt. Von sogenannten Genetik-Selbsttests nehmen wir an dieser Stelle Abstand und lassen diese ausschließlich von unseren Tierärzten durchführen und von Laboklin zertifizieren.

Wir vertreten bei PKdef (Pyruvat-Kinase-Defizienz) die Meinung, dass Zuchttiere mit einem heterozygoten Genstatus (mischerbig) nicht generell von der Zucht ausgeschlossen werden sollten, wenn es sich bei dem Tier um besondere Linien handelt. Es gibt derzeit keinen bekannten Fall dieser Erkrankung bei der Katzenrasse Maine Coon.

Gesundheit der Maine Coon – Zuchtuntersuchung

Im Diagnostikzentrum für Kleintiere / Tagesklinik in Dresden unterziehen wir alle unsere Maine-Coon-Zuchtkatzen im Alter von 10 Monaten einer Reihe umfassender und spezialisierter Untersuchungen, um ihre Gesundheit und Zuchttauglichkeit sicherzustellen. Dazu gehört in erster Linie das HCM-Screening (Hypertrophe Kardiomyopathie) mittels Ultraschall, das eine frühzeitige Diagnose möglicher Herzprobleme ermöglicht. Ein Ultraschall der Nieren zur Kontrolle auf PKD (Pyruvat-Kinase-Defizienz) soll Defekte ausschließen, die die Gesundheit der Nachkommen beeinträchtigen könnten.

FAQ: HD bei der Maine Coon Katze

HD Untersuchung der Maine Coon Katze

Zusätzlich erfolgt eine Ultraschalluntersuchung der Leber, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu bewerten, sowie Röntgenaufnahmen, um eine eventuelle HD (Hüftgelenkdysplasie) frühzeitig zu erkennen.

Um die Gesundheit der Zuchtkatzen langfristig zu überwachen, wiederholen wir die HCM Ultraschalluntersuchung im Turnus von zwei Jahren. Diese regelmäßige Kontrolle gewährleistet, dass mögliche Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können, was sowohl für die Katzen selbst als auch für die Qualität der Maine Coon Kitten unserer Zucht entscheidend ist.

Zum Wohl unserer Katzen und im Interesse der Gesundheit der Maine Coon orientieren wir uns an den Empfehlungen entsprechend der » Gesundheitsprogramme von PawPeds.

Unsere gesunden Maine Coon Zuchtkatzen erfüllen folgende Kriterien:

Erklärung zuchtrelevanter Erbkrankheiten bei Maine Coon Katzen:

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist eine Herzmuskelerkrankung, bei der die Muskulatur des Herzens verdickt. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.
HCM ist die am häufigsten diagnostizierte Herzerkrankung bei Katzen.

Die Aufgabe des Herzens ist, das Blut in den Körper zu pumpen. Bei HCM kommt es zu einer Verdickung der Herzwand, sodass der Innenraum immer kleiner wird. Das Herz kann dadurch weniger Blut fassen und ein Rückstau in die linke Herzkammer und in den Lungenkreislauf ist die Folge. Um den Körper dennoch mit ausreichend Blut zu versorgen, schlägt das Herz schneller, was wiederum dazu führt, dass sich der Herzmuskel weiter verdickt.

Die Echokardiografie (Ultraschall des Herzens) ist bisher die einzige Möglichkeit, die Krankheit sicher zu diagnostizieren. Zeigt die Katze in einem späteren Verlauf bereits deutliche Symptome, ist die Diagnose deutlich leichter. Bereits durch das Abhören, EKG und Röntgen lassen sich Hinweise auf die Krankheit finden. Denen sollte in jedem Fall immer nachgegangen werden, denn im Frühstadium sind nahezu keine Symptome erkennbar. Dadurch wird die Erkrankung häufig nicht erkannt. Erst im Spätstadium wird die Krankheit oftmals deutlich sichtbar.

Symptome im weiteren Verlauf können sein:

  • beschleunigte Atmung
  • Fressunlust und Erbrechen
  • Apathie
  • Ohnmachtsanfälle
  • Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem)
  • Wasseransammlung in der Brusthöhle (Thoraxerguss)
  • Atemnot und Hecheln
  • bläulich verfärbte Zunge und Schleimhäute
  • Aortenthrombose (plötzliche Lähmung der Hinterbeine)
Die polyzystische Nierenkrankheit ist eine autosomal dominante Erbkrankheit.
Hierbei kommt es zu Zystenbildungen nicht nur in den Nieren, sondern auch in anderen Organen und hauptsächlich in der Leber. Das jeweilige Krankheitsbild ist davon abhängig, wie viel Nierengewebe von Zysten verdrängt und geschädigt wurde. Die Funktion der Nieren lässt allmählich immer mehr nach und es entsteht eine chronische Niereninsuffizienz, die mit dem völligen Versagen der Nieren enden kann.
Die Erkrankung tritt zwar besonders häufig bei Perserkatzen auf, dennoch wird sie auch bei der Maine Coon und anderen Rassen beobachtet.

Die meisten von PKD betroffenen Katzen führen ein normales Leben, bis Anzeichen von CNI (Chronische Niereninsuffizienz) auftreten. Sobald Anzeichen auftreten, die mit CNI in Zusammenhang stehen, bleiben diese bis zum Tod bestehen. Dies kann Wochen oder Jahre dauern. Während dieser Zeit variieren die Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Katzen von leicht bis schwer, je nach Stadium der Krankheit und Wirksamkeit der Behandlungen.

Lesen Sie dazu den Artikel in unserem Katzenblog: Nierenprobleme bei Katzen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Gemäß §11 des Tierschutzgesetztes ist es Züchtern verboten, wissentlich Tieren zu verpaaren, bei deren Nachkommen derartige Erbschäden auftreten können.

Die Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine Motoneuronenerkrankung, d.h. eine Erkrankung der Nervenzellen. SMA beeinträchtigt alle Muskeln des Körpers, wobei die am Rumpf liegenden (proximalen) Muskeln häufig am schwersten betroffen sind. Von der Erbkrankheit betroffene Katzen zeigen bereits im Alter von rund zwölf Wochen auftretenden Muskelschwund und Muskelschwäche, verbunden mit einer Degeneration der spinalen Motoneuronen. An Spinaler Muskelatrophie erkrankte Katzen zeigen eine fortschreitende Instabilität des Ganges und Haltungsabnormalitäten, die man der symmetrischen Schwächung und dem Schwund der proximalen Muskeln zuordnen kann. Die Symptome der SMA treten schon in der frühen Jugend auf und führen zu einer fortschreitenden Behinderung und einer zumeist verkürzten Lebenszeit.

Bei der Hüftgelenkdysplasie liegt der Gelenkkopf nicht optimal in der unterentwickelten Hüftpfanne. Diese Fehlentwicklung kann unterschiedliche Ursachen haben wie genetische Disposition, zu schnelles Wachstum durch falsche Fütterung, anhaltende körperliche Überbelastung oder andere Umwelteinflüsse. Noch bevor die ersten Symptome auftreten – ein „komischer Gang“ bei Ihrer Katze bzw. Probleme beim Aufstehen – ist eine Veranlagung zur HD bereits im Vorfeld im Röntgenbild erkennbar. Sie können diese Entwicklung nicht verhindern. Wird sie jedoch rechtzeitig entdeckt, kann eine konservative Behandlung eventuell einen chirurgischen Eingriff verhindern. Bei kleinen Tieren wie der Katze kann die Entfernung des betroffenen Hüftkopfes, der oft auch schon von Arthrose betroffen ist, eine gute Option sein. Dieser Eingriff nennt sich Femurkopfresektion. Die Muskulatur bildet dann ein „Pseudogelenk“. Das Tier ist von den Gelenkschmerzen befreit und kann sich oft wieder wie vor der Erkrankung bewegen. Alternativ kann ein künstlicher Gelenkersatz bei dem betroffenen Tier für Schmerz- und Bewegungsfreiheit sorgen. Die individuelle Therapie besprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.
Der Erbgang der Hüftdysplasie ist polygenetisch. Aus diesem Grund sollte jede Generation der zur Zucht verwendeten Katzen getestet und untersucht werden, um das Risiko für HD in den eigenen Zuchtlinien zu senken.
Fachkundige Genetiker haben geraten, keine zu enge Selektion bei Zuchttieren zu betreiben, da es nicht zielführend ist, alle Katzen mit HD vollständig aus der Zucht zu entfernen. Klarheit über den Gesundheitsstatus des einzelnen Tieres und die Auswahl gezielter Verpaarungen bringen jeden Züchter an der Stelle deutlich weiter.

Legende der von uns ausgewiesenen Ergebnisse – HD-Röntgen links / rechts

o  : HD negativ, gute Hüften, keinerlei Abweichungen
G1: Grad 1 – die mildeste Form der Hüftgelenkdysplasie
G2: Grad 2 – gemäßigt betroffene Hüfte
G3: Grad 3 – stark betroffene Hüfte

Die Pyruvat-Kinase-Defizienz (PKdef) ist eine erbliche Störung der Glykolyse, dem zentralen Prozess beim Abbau aller Kohlenhydrate. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt. Die Erkrankung hat erhebliche Auswirkungen auf den Energiestoffwechsel der Zelle, insbesondere der Erythrozyten. Diese besitzen keine Mitochondrien und müssen die notwendige Energie für ihren Stoffwechsel durch Glykolyse erzeugen. Hierbei spielt das Enzym Pyruvatkinase eine entscheidende Rolle. Fehlt dieses Enzym, können die Erythrozyten ihren Stoffwechsel nicht aufrechterhalten. Es kommt zu schwerwiegenden Funktionsstörungen, die zur Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen) führen.

Durch die verkürzte Lebensdauer der Erythrozyten wird eine chronische, regenerative hämolytische Anämie (Blutarmut) hervorgerufen. Betroffene Tiere können neben immer wiederkehrenden Symptomen der Anämie wie blasse Schleimhäute, Schwäche und Müdigkeit auch schwere “hämolytische Krisen” mit Gelbsucht und Fieber entwickeln. Die Anämie ist gekennzeichnet durch erhöhtes Vorkommen von unreifen Vorläuferzellen der Erythrozyten.
Zeigt ein erkranktes Tier eine schwere Anämie, können Bluttransfusionen lebensrettend sein. Daher ist die Durchführung einer Blutgruppenbestimmung ebenfalls wichtig. Um den verstärkten Abbau der Erythrozyten in der Milz zu unterbinden, kann eine Splenektomie (Entfernung der Milz) in Betracht gezogen werden.

Mit Stand 05/2022 ist jedoch bei der Katzenrasse Maine Coon weltweit kein einziger Fall bekannt, bei dem eine Maine Coon Symptome zeigt oder daran erkrankt wäre. Stand 05/2022 geht man davon aus, dass die Maine-Coon an dieser Krankheit nicht erkranken kann. Mir ist ein neunjähriger Zuchtkater in einer deutschen Zucht bekannt, der den Genstatus PK/PK trägt und nicht erkrankt ist.

Angesichts dessen ist das Thema PKdef bei der Maine Coon umstritten. Solange jedoch keine 100 % Gewissheit vorherrscht, führen wir diese Tests durch, um den Status unserer Tiere zu kennen.

Sie können die aktuellen Ergebnisse der diversen Tests auf den Seiten der jeweiligen Maine Coon nachlesen. Als seriöse Maine Coon Züchter beantworten wir Ihnen gern weitere Fragen zur Gesundheitsvorsorge unserer Maine Coon Zuchtkatzen. Bitte nutzen Sie dafür das » Kontaktformular.